Nasslager Ainet – ein Vorzeigeprojekt

Um zigtausende Kubikmeter Holz aus dem gesamten Bezirk Lienz zumindest zwischenlagern zu können, wurde, auf Wunsch des Landes Tirol und als Resultat einer Zusammenarbeit zwischen der Waldgenossenschaft Iseltal und der Gemeinde Ainet mit der Abteilung Agrar des Landes, der Landesforstbehörde, der Bezirkshauptfrau, der Bezirksforstinspektion Osttirol sowie dem Referat Umwelt der BH Lienz, das Projekt „Nasslager Ainet“ umgesetzt. 
Als Standort wurde ein 2,8 Hektar großes Gelände direkt neben der Waldgenossenschaft Iseltal in Ainet ausgewählt. Abschnitt 1 war Ende August 2020 fertiggestellt: Die Gesamtrealisierung des Nasslagers erfolgte bis November 2020.

Das Verfahren des Nasslagers basiert auf dem Prinzip der dauerhaften Erhaltung hoher Holzfeuchte mittels künstlicher Beregnung. Das mit Wasser gefüllte Porensystem verhindert das Eindringen von Sauerstoff, womit Insekten als auch Pilzen die Lebensgrundlage entzogen wird. Damit wird ein Qualitätsverlust hintangehalten – die Voraussetzung dafür, dass das Holz auch weiterhin am Markt verkauft werden kann. Die Beregnung erfolgt bis zu einer Temperatur von -5° bzw. bis zur Bildung einer gleichmäßigen Eisschicht am Holz.

Im Nasslager in Ainet wurde auf eine besonders innovative Technologie gesetzt, die die Effizienz des gesamten Systems deutlich steigert. Dazu zählt insbesondere eine so genannte „Leitrechnersteuerung“ der Beregnung, die gewährleistet, dass neben den Wetterdaten wie Temperatur, Sonneneinstrahlung, Windrichtung und -geschwindigkeit sowie Luftfeuchtigkeit auch die Holzfeuchte gemessen und für die Steuerung herangezogen wird. Dies stellt einen extrem sparsamen und effizienten Einsatz von Energie und Wasser sicher. Jeder einzelne Beregnungskopf kann separat angesteuert werden – ein in Österreich einzigartiges System.

Das Wasser für die Beregnung kommt aus zwei Tiefbrunnen mit einer Bohrtiefe von 30 Metern und einer Literleistung von 35 Sekundenliter pro Brunnen. Das Nasslager Ainet kommt allen Holzlieferanten in Osttirol zugute. Konzipiert als dauerhafte Infrastruktur, ist der Bezirk Lienz damit auch für weitere Schadereignisse gerüstet.



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